Kalte Hände beim Gitarre oder Bass spielen – und was man dagegen tun kann

Die kalte Jahreszeit beginnt und folgendes hat bestimmt jeder schon mal erlebt: Man schnappt sich die Gitarre (oder den Bass), will sofort loslegen, hat aber noch kalte – oder sogar eiskalte – Hände und kommt damit nur sehr schlecht zurecht. Was kann man tun?

Die Wärme kommt über das Blut in die Hände und da der Köper andere Prioritäten hat – vor allem im Sitzen – und das Blut hauptsächlich den Organen und dem Gehirn zugeführt wird, können die Extremitäten, also Hände und Füße, dabei zu kurz kommen und kalt werden. (Ich schließe hier mal krankheitsbedingte Ursachen, zb. Durchblutungsstörungen oder Eisenmangel, grundsätzlich aus). Das bedeutet also, man muss den Händen Blut zuführen und die Hände wärmen, damit sie gut durchblutet und dadurch voll einsatzfähig sind.

Meiner Erfahrung nach sollte man das Problem mit kalten Händen nicht unterschätzen. Man spielt nicht nur schlechter, weil man die Hände weniger spürt und die Feinmotorik darunter leidet, sondern man verkrampft und ermüdet auch schneller, vor allem in der Greifhand.

Gitarre spielen: am besten mit aufgewärmten Händen

 

Wie kann man also seine Hände aufwärmen? Dazu ein paar Vorschläge:

  • Beim Üben und Spielen grundsätzlich erstmal mit einer einfachen Übung zum „Aufwärmen“ beginnen. Da die Hände ja noch kalt sind, darauf achten, nicht zu feste zu drücken sondern durch ein möglichst unverkrampftes Muskeltraining die Durchblutung fördern
  • Wenn Blutdruck und Kreislauf im Keller sind, werden die Hände nach kurzer Zeit schon wieder kalt. Hier können ein paar allgemeine Bewegungsübungen bzw. ein starker Kaffee oder Tee helfen
  • Schnelles Aufwärmen: warmes Wasser über die Hände und Handgelenke laufen lassen, bis sie sich schön warm anfühlen
  • Die Hände sanft massieren, das fördert die Durchblutung und damit die Wärme. Außerdem wird die Muskulatur gelockert und auf das Spielen vorbereitet
  • Permanent kalte Hände: beim Spielen Pulswärmer tragen

Wenn ich kalte Hände habe, trage ich oft an beiden Händen Pulswärmer beim Gitarre oder Bass spielen. Wenn man sich die auf dem unteren Foto abgebildete Version besorgt, also mit einer Führung zwischen Daumen und Zeigefinger, kann der Pulswärmer nicht verrutschen. Außerdem werden die Hände nur sehr wenig beim Spielen beeinträchtigt, da die Finger komplett frei sind, bleiben aber schön warm – auch in der kalten Jahreszeit. Manche Spieltechniken funktionieren allerdings möglicherweise etwas eingeschränkt, zb. das Muting mit dem Handballen der Rechten Hand. Wenn man Kleidung mit langen Ärmeln trägt, kann man die Pulswärmer sogar beim Bühnenauftritt ganz gut unter der Kleidung verstecken. Das ist meiner Erfahrung nach die effektivste Methode, außerdem hält sie am längsten vor, da man die Pulswärmer ja die ganze Zeit tragen kann und die Hand während dem Spielen permanent gewärmt wird.

Hier das Foto vom Pulswärmer, Linke Hand (Greifhand):

Ein Pulswärmer für die Linke Hand (Greifhand)

Grundsätzlich sollte man eine Kombination aus mehreren Methoden wählen: zb. eine einfache Fingerübung zum Einspielen und Warmwerden und zusätzlich Pulswärmer tragen. Warmes Wasser über die Hände laufen lassen ist sozusagen die schnelle Variante, zb. wenn es keine Möglichkeiten für ein alternatives Aufwärmprogramm gibt. Wie gesagt: mit kalten Händen spielen würde ich nach Möglichkeit vermeiden, die Motorik funktioniert dann schlechter und man hat schneller einen Krampf in der Hand.


Ich empfehle folgenden Beitrag von mir zu diesem Thema: →Schmerzen in der linken Hand beim Gitarre spielen oder Bass spielen